So, die Weltwirtschaft ist auf dem Weg nach unten. Preise für Rohstoffe ziehen an, und das teilweise recht drastisch. Prompt haben wir (wieder einmal) einen Haufen Experten, die uns die Welt erklären wollen. Da kommen dann teilweise Dinge raus, die von den “Journalisten” auch einfach mal unwiedersprochen wiedergegeben werden. Und spätestens da Platzt mir der Kragen. Zwei der Behauptungen, die mir am meisten auf den Sack gehen, mal rausgegriffen:
1. “Das Welternährungsproblem ist nur mit Gentechnik und den Mitteln konventioneller Landwirtschaft zu lösen”
In der Medizin hat sich ja inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass das wahllose Verteilen von Antibiotika vielleicht nicht so sonderlich clever ist, weil dadurch Monsterbakterien entstehen, die gegen einen ganzen Haufen von Antibiotika resistent sind. (Böse Bakterien!) Inzwischen gibt es Listen mit “Reserveantibiotika”, die nur in Ausnahmefällen (wenn es darum geht, Leben zu retten) eingesetzt werden, weil viele Antibiotika bereits “verbrannt” sind.
In der Landwirtschaft ist man soweit noch nicht. Der übliche Weg, den Ertrag von Pflanzen zu steigern ist momentan, die Pflanzen so zu züchten, dass sie besonders unempfindlich für bestimmte Chemikalien sind. Dass man damit quasi implizit Schädlinge mitzüchtet, die gegen diese Chemikalien auch resistent sind, weiss man zwar, nimmt man aber billigend in Kauf, weil man dann nächstes Jahr 1. neue Saaten und 2. neue Pflanzenschutzmittel verkaufen kann. Das Problem dabei: Die Strategie beruht auf der Annahme, dass man diesen Kampf auf immer und ewig gewinnen kann – Und genau die Einsicht, dass dies wohl so nicht funktionieren wird, unterscheidet die Medizin von der Landwirtschaft.
Ein weiteres Problem der obigen Aussage ist, dass man vergisst, bzw. vergessen machen will, dass das Welternährungsproblem nicht ohne Hilfe