Langform:

Ich wundere mich gerade darüber, das ich mich darüber wundere das ich mich nicht darüber wundere, das sich niemand (ausser den üblichen Verdächtigen) ernstlich über Israels Vorgehen im Libanon wundern/beschwert. (Uns stelle mir gerade vor, wie Achmadineschad sich in seinem Scheffsessel zurücklehnt und “I rest my Case” sagt)

Okay, die “Verurteilung der Gewalt” ist im Sicherheitsrat nur an den USA gescheitert (Was klar war). Aber man stelle sich vor, was los wäre, wenn einer der Nachbarn Israels einen ähnlichen Feldzug begonnen hätte.

Worüber ich mich wirklich wundere (ohne mich darüber zu wundern, das ich mich darüber wundere) ist die Berichterstattung. “Bricht jetzt ein Krieg aus?”. Oder, O-Text Infoscreen heute morgen in der Ubahn: “Es ist wie Krieg: Israel bombardiert Libanon”.

Ja, Herrgottkruzitürken noch amoal! Was soll denn das sonst sein, wenn kein Krieg? Staatsterrorismus? Terroranschläge?

Die offizielle Sprachregelung wäre vermutlich “Akt der Selbstverteidigung”.

Um es mal mit Thekensprak zu versuchen: “Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte”.

Disclaimer: Ich bin kein Antisemit. Nichts liegt mir ferner als eine Menschengruppe aufgrund ihrer Religion zu diskriminieren. Und aufgrund der unglaublichen Verbrechen gegen die Juden (nicht nur, aber vor allem im 3. Reich) gestehe ich Israel ja sogar eine gewisse Sonderrolle zu (Auch wenn ich die Entstehungsgeschichte immer noch ziemlich abentheuerlich finde und das Entrüsten der umliegenden Staaten durchaus nachvollziehen kann). Das Selbtsverständnis der Israelis (!= Juden) allerdings, die meinen, zum Erhalt und Ausbau ihres Lebensraumes sei quasi jedes Mittel gerechtfertigt und die Art und Weise wie das jüdische Schicksal immer wieder ausgenutzt wird um diese Mittel zu rechtfertigen und Kritik an der Israelischen Politik im Keim zu ersticken, das finde ich schon sehr zum kotzen. Wie ich schon mal schrieb: Man nenne mich meinetwegen einen Anti-Zionist.