…dann kann man was erleben. Ich bin sehr gespannt wie Charles Fränkl, der seit einiger Zeit Scheff von AOL Deutschland ist, den Spagat zwischen persönlicher Meinung und “Firmenlinie” hinbekommt. Nicht einfach, aber nach dem bisschen, was ich bisher von ihm erlebt habe, traue ich ihm das zu. Er hat die nötige Distanz und vor allem den nötigen Sarkasmus :)

Sehr interessieren tut mich auch die Frage, ob Charles’ persönliches Interesse an dem ganzen Web2.0-Krams ausreicht, um unsere Strukturen so weit zu verändern, das wir in dem Bereich die nötigen Veränderungen vornehmen können.

Es gibt eine Menge zu tun. Und wir haben es ja noch nicht mal geschafft, RSS Feeds z.B. für unsere Newsseiten zu launchen. Der Code dafür liegt seit geraumer Zeit auf Halde. Nur braucht man eben nicht nur Geschäftsführer mit dem Post-Tellerrand-Blick sondern der Rest der Mannschaft sollte diesen Blick auch haben. Und die Web2.0-Erfolgsgeschichten zeigen meiner Meinung nach vor allem, das es sich oft lohnt, bei der Zukunftsfindung auch und gerade die Technikabteilungen mit einzubeziehen. Leider wird Produktentwicklung (und das nicht nur bei AOL, fürchte ich) zur Zeit oft von Leuten betrieben, die eher aus der Marketing-Ecke kommen und, nach meiner Erfahrung, auch nicht gerade übermäßig Technik-Affin sind.

Hinzu kommt, das man in einem Unternehmen wie AOL selten Dinge ausprobieren kann, für die es keinen Business-Case gibt. Sicher, Geld verdienen ist sehr wichtig und wir haben ja auch immer die Controller aus der neuen Welt im Nacken, aber ein bisschen mehr Freiräume für Experimente wär schon toll. Man schaue sich an wie Dinge wie flickr.com oder del.icio.us entstanden sind. Sicher nicht, weil jemand dafür ein Business Requirements Document geschrieben hat. Finanziert werden diese Dinge dann entweder durch VC, oder (nach dem Buyout) durch querfinanzierung des neuen Besitzers. Wie wäre es, mal einen AOL-internen Inkubator zu schaffen? Eine richtige R&D-Abteilung? Ein paar Personalvorschläge hätte ich auch schon ;-)