So kann man seine eigenen Argumente natürlich auch zerstören:
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, zu der Pisastudie:
Nach dem schlechten Abschneidne deutscher Schüler beim zweiten Pisa-Test hat der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, das System der Gesamtschulen kritisiert. Dieses sei der Hauptgrund für das schlechte Abschneiden bei der Pisa-Studie, sagte er. Es lasse sich nachweisen, dass Gesamtschulen versagt hätten. Das dreigliedrige Schulsystem sei dagegen nicht gescheitert, sagte er im Deutschlandradio.
Abgesehen davon, das viele Experten nicht müde werden zu betonen, das die (nachweisbaren) Vorteile eines Gesamtschulmodells nur DANN voll zur Geltung kommen, wenn es NUR Gesamtschulen gibt, sagt er selber in einem späteren Abschnitt:
Kraus forderte, die Kinder sollten nach finnischem Vorbild betreut werden. Dort gebe es mehr Geld und mehr Personal. Problemkinder müssten in Kleingruppen speziell gefördert werden.
Full ACK. Das letzte Mal, allerdings, das ich mir das finnische Schulmodell näher angesehen habe, gab es in Finnland nur Gesamtschulen.
D’oh.
Abgesehen davon ist das dreigliedrige Schulmodell meines Erachtens primär für eine der eher alarmierenden Kernaussagen der Studio verantwortlich, nämlich die klar erkennbare Abhängigkeit der Abschlüsse von der Finanzkraft der Eltern (siehe auch hier).
Das es einem Lehrer gefallen würde, wenn die Schulen mit mehr Personal und Geld ausgestattet würden (wem, ausser den Finanzministern dieser Republick würde das nicht gefallen), ist irgendwie logisch. Insofern ist die Äusserung des Herrn Kraus auch wieder nur eine Verteidigung von Claims, die an der praktischen Lösung der Probleme des deutschen Bildungssystems völlig vorbei geht…Man nennt das, glaube ich, die Politikerkrankheit.
[via: Netzzeitung]