Während in Deutschland alle immer den Abbau von Subventionen fordern (meines Erachtens teilweise durchaus berechtigter Weise), schreibt die EU-Erweiterung unter anderem Geschichten wie diese:
Eine Deutsche Firma kann mit EU-Subventionen im ehemaligen Ostblock eine Fabrik bauen (schafft dadurch “billige” Arbeitsplätze) und die damit überflüssigen Deutschen Arbeitsplätze in Deutschland Abbauen. Hält man sich vor Augen, das Deutschland der größte Nettozahler der EU ist, könnte man mit einigem Recht behaupten, das der Deutsche Staat (Also der Deutsche Steuerzahler) mit seinem Geld den Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland finanziert. Die dadurch erhöhten Sozialkosten aufgrund der Arbeitslosen bezahlt dann der Deutsche Staat (Also der Deutsche Steuerzahler) quasi als Bonus.
Angesichts dieser grausamen, zynischen Logik neoliberal verblendeter Wirtschaftspolitik soll sich bitte, bitte, keiner Wundern, wenn man dem Schaffen von Freihandelszonen eventuell nicht ganz so optimistisch gegenüber steht.
Ein Zitat aus dem Artikel von Heiko:
In my opinion it is Germany’s, or any other country’s, weakness when jobs are moving East. Free trade, and free movement of financial assets, will be essential for future growth. I would rather see it more liberal, than it is today.
ehem. Die Länder, in die die Fabriken wandern werden, haben (Bitte ankreuzen):
[ ] Den selben Lebensstandard wie Deutschland
[ ] Viel niedrigere Lebenskosten wie Deutschland
[ ] Die selben Sozialleistungen wie Deutschland
[ ] Sind deswegen 1:1 mit Deutschland vergleichbar
Ich will ja gar nicht ausschließen, das unser Steuersystem suckt und unsere Lohnnebenkosten viel zu hoch sind. Aber in den Ländern, die mit uns um unsere Arbeitskapazitäten kämpfen (And it is a fight, I can tell you!), herrschen einfach ganz andere Bedingungen. Wesentlich (!) niedrigere Löhne bei fast gleichen Lebenshaltungskosten. Ergo: Wesentlich niedrigerer Lebensstandard, viel mehr Menschen die am oder unter den Existenzminimum rumkrauchen.
Schöne neue Welt. Ich sollte weniger in gefährlichen Büchern lesen, das ist schlecht für meinen Blutdruck, glaube ich.
Aber lauft Ihr nur weiter den neoliberalen Dogmas hinterher. Mal gucken, wie lange das noch gut geht.