Heiko Hebig verbreitet Optimismus bezüglich der Osterweiterung, sicher auch inspiriert von seiner Reise durch die Beitrittsstaaten.
Es gäbe sicher 1000 Gründe, der EU-Osterweiterung positiv gegenüber zu stehen, wenn es sich bei der EU nicht leider um eine fast ausschließlich aus Wirtschaftsinteressen entstandene Organisation handelt (Nicht von ungefähr hiess der Vorläufer Europäische WirtschaftsGemeinschaft). Es geht bei der EU-Erweiterung eben nicht primär um die Schaffung einer friedenssichernden Gemeinschaft, sondern um die Schaffung einer Freihandelszone, die leider aus wirtschaftlich sehr unterschiedlich aufgestellten Partnern besteht, was halt zu wirklich großen Problemen führen kann, die sich, und das ist entscheidend, allerdings alle in den unteren Schichten abspielen. Für Topmanager und Großaktionäre bietet die Osterweiterung riesige Möglichkeiten. Viel Spaß damit.
Ich gebe allerdings Nico recht, wenn er sagt, dass die Erweiterung vor allem kulturell eine wirklich große Chance darstellt. Keine Frage. Wir haben alle viel voneinander zu lernen.
Auch da habe ich als geborener Kulturpessimist alleridings Angst, das sich der kulturelle Austausch auf den massiven Ausbau des McDonals-Fillialnetzes in den Beitrittsstaaten beschränken wird (Jaja, ich weiss, Die Burger sind schon seit geraumer Zeit dort präsent).
Aber: Das ist ein (nicht unerfreulicher) Seiteneffekt und keinesfalls das Primärziel der Erweiterung. Über eben dieses mache sich bitte keiner großartig Illusionen.