18:50 - Ich komme nach Hause. Das Internet hat offensichtlich gerade noch ausgereicht um meine Hues anzuknippsen, kaum sitze ich am Rechner, ist das Internet weg. Die Outbound-Connection-Lampe am Kabeldeutschland-Router blinkt.

18:55 - Nach durchbooten des O2-Routers (Ja, ich habe zwei Internet-Anschlüsse, und ich weiss auch warum) habe ich zumindest wieder 8 MBit von 116 bezahlten MBit zur Verfügung (16 über O2, 100 über Kabeldeutschland).

18:57 - Ich fange an, mich durch die Hilfe-Seiten von Kabeldeutschland zu klicken. Seit der Vodafone-Übernahme ist da viel kaputt gegangen, aber siehe da: Ich habe den richtigen Knopf gefunden:

Kabel-Deutschland-Kundenportal  Störungsmeldung Schritt 1

Und weiter gehts. Immerhin: Keine Netzseitige Störung. Da bin ich ja mal beruhigt…

Kabel-Deutschland-Kundenportal  Störungsmeldung Schritt 2

Also: Störung melden klingt doch gut.

18:58 - Es folgt eine dreiseitige Klickstrecke, die der Kabeldeutschland-Seite vermutlich das IVW-Ranking sichert. (Störung in welchem Bereich? “Internet”. Welche Beeinträchtigung liegt vor? “Ausfall” Welches Gerät? “WLAN-Kabelmodem”)

Kabel-Deutschland-Kundenportal  Störungsmeldung Schritt 15

Hm. Der Link “Anschlussprüfung” führt mich zu einer Seite, die mir bekannt vorkommt:

Kabel-Deutschland-Kundenportal  Störungsmeldung Schritt 2, Runde 2

Auf die Idee, den Strom abzuziehen bin ich tatsächlich auch gekommen. Da der Router offensichtlich in der Lage ist, sich zu verbinden und das Internet schon am Router nicht ankommt, spare ich mir Schritt 3 und 4. Gut, ist ja auch alles für N00bs geschrieben, nech? Also, “Nein, zum Kontakt”:

Kabel-Deutschland-Kundenportal  Störungsmeldung Schritt 42

Aha! Es gibt also gar keine Online-Störungsmeldung mehr. Nun gut, hat eh nie funktioniert.

19:05 - “Kabel Deutschland wünscht Ihnen einen schönen guten Abend” - Wenn der Abend gut wäre, würde ich Euch nicht anrufen.

19:06 - Erfolgreich durch das zugegebenermaßen recht kurze Menü navigiert. Ich muss jetzt noch meine Vertragsnummer eingeben (Hektisch auf der Website nach der Nummer suchen…)

19:07 - “Damit wir Ihnen gleich helfen können, sollten Sie sich in der Nähe Ihres Kabelmodems befinden. Falls nicht, möchten wir Sie bitten, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anzurufen” - 2,50m, reicht das?

19:08 - “Übrigens, in vielen Fällen lassen sich Störungen beseitigen, in dem Sie das Modem kurzzeitig vom Stromnetz trennen” (Sinngemäß). Eure Modems sind also alle Scheisse. Hab ich jetzt dann auch verstanden.

19:08 - “Leider sind zur Zeit alle Service-Kundenbetreuer im Gespräch. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, möchten wir Sie bitten, zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal anzurufen click” - VERFICKTE SCHEISSE. Ihr lasst mich erst eine 10-Stellige Nummer eintippen und mich durch ein Menü navigieren um dann einfach AUFZULEGEN? Vielleicht WILL ich ja lieber 30 Minuten warten (bei einer kostenlosen Hotline, wohlgemerkt), als im 10-Minuten-Takt bei Euch durchzuklingeln?

“Sie können einen Störung auch online unter www.kabeldeutschland.de schrägstrich auffall melden”. (Nach zwei Anrufen dämmerte es mir. Sie meint “ausfall”)

19:10 - Na, dann probieren wir das mal: www.kabeldeutschland.de/ausfall

Kabel-Deutschland-Kundenportal  Störungsmeldung Schritt 1, Runde 3

Unter der Seite mit der Hotline-Nummer ist übrigens die “Wie Zufrieden sind sie mit uns?”-Umfrage verlinkt. Da kann man dann mal so richtig Dampf ablassen. Oder man dreht einfach noch ein paar Runden mit Kafka in der Kundenbetreuung.

Das Problem ist ja: Ich weiss genau, warum das alles so läuft. Der Erfolg der Kundenbetreuung wird im Zweifel an ein ganz paar Kennzahlen gemessen. Eine davon ist: Durchschnittliche Wartezeit in der Hotline. Die ist natürlich deutlich kleiner, wenn man die Kunden ab einer bestimmten Queue-Tiefe einfach rauswirft. Eine andere Kennzahl wird “Anzahl an Störungen” sein. Da hilft es natürlich ungemein, wenn die Kunden ihre Störungsmeldung gar nicht erst loswerden.

20:30 - Das Internet ist wieder da. Heute also mal nur eine kurze Störung.

Also, ganz ehrlich. Man sollte ja eigentlich sein Internet eh nicht von Vodafone beziehen. Aus Gründen. Ich bin also selber Schuld, eigentlich (Auch wenn ich meinen Vertrag abgeschlossen habe, bevor die Übernahme im Gespräch war). Und überhaupt, ist irgendeine der Alternativen besser? Bei O2 sind die Router so Scheisse, dass man sie quasi täglich vom Netz trennen muss. Die Telekom wäre ja mit VDSL eigentlich recht attraktiv, wären da nicht die Drosselungsklauseln und das komplette fehlen einer (meinetwegen deutlich teureren) Variante ohne 24m Vertragsbindung.

Und diesen ganzen Haufen Scheisse möchte man jetzt auch noch Politikseitig mit “Investitionsschutz” in Form von noch längeren Laufzeiten und Anbieter-Wechsel-Sperren versehen?

NEIN. ICH MÖCHTE DAS NICHT.